Update 2012: 12 Spuren,
Kondensatormikros, neues Pult, Subkick
Kritische Analysen unseres
2010er Albums ergaben:
- Gesang ist scheiße (der Gesang selbst ist natürlich keinesfalls scheiße, sondern vielmehr
über jeden Zweifel erhaben). Aufnahmetechnik ist zu überdenken.
Die DECCA-Tree-Anordnung mit
Richtrohr und Stereomic wurde also zugunsten einer etwas
konservativen Anordnung verworfen und ein
Großmembran-Kondensatormicro angeschafft.
Dem Low-Budged-Ansatz folgend
fiel die Wahl auf einen Chinaböller von AV-Jeffe - neuwertig für 30
€ ersteigert. Das gleiche Micro wurde mit einfacherem Finish
jahrelang von Thomann unter dem Namen "T-Bone 400" für 70
€ oder so feilgeboten.
Damit ergibt sich allerdings
auch schon die nächste Problematik: Phantomspeisung muß her! Doch
davon später mehr.
- Am Schlagzeug mangelt es
Base, Snare und Toms an Durchsetzungskraft.
Bei den Toms verwundert das
nicht, wurden sie bislang doch ausschließlich durch die Overheads
abgenommen. Hier muß eine Close-Mic-Lösung her.
Erstaunlicher schon das
Snare-Problem. Hier kommt mit dem Sennheiser MD 412 unser edelstes
Mikro zum Einsatz (für 50 cent auf dem Flohmarkt erworben, kein
Scherz!).
Da dieses Teil an der Snare
auch in Profikreisen beliebt ist, bleibt nur mit der Position und dem
Winkel zu experimentieren, die Snare zu stimmen (!) und ein weiteres
Mikro unter der Snare am Teppich zu platzieren.
Um an der Base sowohl ein
sattes Bassfundament, als auch einen knallenden Kick zu erhalten,
kommen auch hier zwei Mikros zum Einsatz.
Einerseits ein sogenanntes
"Subkick". Das ist eigentlich nicht anderes als ein
verpoltes, weich aufgehäntes HiFi-Lautsprecherchassis, das als
Mikrophon fungiert. Yamaha hat sich vor einigen Jahren entblödet ein
eben solches billiges Teil in einen Snarekessel (als Gehäuse) zu
montieren und das ganze für schlappe 300€ anzubieten.
In unsrem Fall wird das Ding
natürlich selbst gebaut: Alte HiFi-Box, Hoch- und Mitteltöner,
Weiche und Rückwand raus, Klinkenbuchse angelötet (umgekehrte
Polung!), fertig!
Dieses Hitech-Wunderwerk wird vor der Basedrum
platziert und hat die Aufgabe den Tiefbass abzubilden. Für den
hochfrequenten Kick kommt unser Richtrohr zum Einsatz.
Das mutet
wahrscheinlich etwas kurios an, hat aber den Vorteil, daß sich
gezielt der Schlagbereich des Schlägels abnehmen lässt, sich die
Kapsel aber dennoch in einer Ebene mit der Membran des Subkick
befindet. Phasenprobleme können so ausgeschlossen werden.
Dem aufmerksamen Leser wird
nicht entgangen sein, daß das Schlagzeug bei zwei Hängetoms und
einer Standtom mit je zwei Mikros an Snare und Base (sowie natürlich
Overheads) nunmehr 9 Spuren belegt.
Mit dem Bass und der Gitarre im
Stereosetup sind wir nun also bei 12 Spuren, was gewisse
Erweiterungen unseres Setups notwendig macht.
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Weitere Kompressoren für
4 Kanäle waren schnell und billig besorgt.
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Für € 2,50 + Versand
ließ sich ein altes Peavey-Mischpult mit defekter Mastersektion
ersteigern.
Nach einigem Rumgelöte ergeben sich 12 Kanalzüge
mit post-fader-Ausgängen, Phantomspeisung, brauchbaren
Mikroeingängen und halbparametrischen Mitten-Eqs.
Letztere
ermöglichen es, Frequenzbereiche, von denen man schon vorher weiß,
daß man sie im Mix herausfiltern wird (z.B. 400Hz-Mulmfrequenz der
Basedrum), gar nicht erst mit aufzunehmen. Man hat also den vollen
Aufnahmepegel für das erwünschte Signal zur Verfügung.
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2 weitere Behringer
USB-Soundkarten (=4Kanäle) waren auch für kleines Geld zu
haben.
Wir haben jetzt also 6 identische Karten parallel laufen!
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Letzteres stellte sich
dann allesdings als Problem heraus: Unser Notebook ging in die
Knie.
Also noch mal 50,- in ein Centrino-Notebook investiert UND:
nix!
Erst nach Deaktivierung der Echtzeitpegeldarstellung,
diversen Treiberbastelleien und der Anschaffung eines USB-Hubs mit
eigenem Netzteil begann das System halbwegs zu funktionieren. Das
Grundprinzip unseres Aufbaus darf denn wohl als ausgereizt angesehen
werden.
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