Low-budget-recording

Ab 2007, nach div. Bestzungswechseln u.ä. haben wir den alten Ansatz wieder aufgegriffen und weiterentwickelt:



Das Problem der Kompression



Diemeisten kostspieligen Aufnahmekarten protzen mit einer Auflösung von 24 Bit. Das klingt zunächst blödsinnig, schließlich löst eine CD auch nur mit den 16 Bit auf, mit der auch eine handelsübliche, billige Soundkarte aufnimmt. Das Problem ist, daß eine CD stets optimal ausgesteuert ist, d.h. ein Signal, welches häufig, an den lauteren Stellen, den Lautstärkepegel von 0 dB erreicht, diesen aber nie überschreitet, nutzt den Auflösungsbereich von 16 Bit voll aus und dies wird vom Gehöhr als gute Qualität emfunden.

Wenn ein Signal jedoch in der Lautstärke extrem schwankt, wie es bei Musikaufnahmen stets der Fall ist, bleiben uns nur zwei Möglichkeiten:


Wir steuern die Aufnahme so aus, wie man es von Cassettenrecordern oder Bandmaschienen gewohnt ist: Standartmässig bewegt sich der Pegel knapp unterhalb der 0 dB-Grenzen, während kurzzeitige Pegelspitzen in den „roten Bereich“ gehen. Giese Vorgehensweise war optimal für Bandaufnahnen, da das Magnetband die Maximallautstärke sanft begrenzte und die geringen Verzerrungen als harmonisch empfunden werden.

Anders die A(nalog) / D(igital)-Wandler der Soundkarten (oder anderer digitaler Aufnahmegeräte): Jede Püberschreitung der 0 dB-Grenze, jede Übersteuerung, führt sofort zu hartem, unangenehmen Verzerren.

Bleibt noch die zweite Möglichkeit:


Wir steuern so aus, daß auch noch die lautetsten Pegelspitzen unterhalb von 0 dB bleiben. Das Signal, daß wir eigentlich aufnehmen wollen, wird sich dann bei, sagen wir mal, -6 dB bis – 9 dB bewegen. Damit nutzen wir aber nur bei Vollaussteuerung, also bei den gelegentlichen Pegelspitzen, die 16 Bit-Auflösung voll aus. Umso ärgerlicher daß wir in der Regel diese Pegelspitzen, wenn wir die Musik erst einmal auf dem Rechner haben, ohnehin mit einem Plugin glattbügeln werden. Für unser eigentliches Nutzsignal bleibt jetzt jedoch nur noch ein Teil der möglichen Auflösung übrig. Wir nutzen für unsere Musik von den 16 Bit mit denen die Soundkarte auflöst vielleicht noch 12 Bit. Und das höhrt sich qualitativ schon anders an als eine CD.

Die Lösung: Kompression: Es gilt also die lautetsten Pegelspitzen zu „kappen“ („limiting“) oder den Unterschiedzwischen lauten und leisen Stellen zu verringern („Kompression“). Limiting ist nichts anderes als eine extrema Kompression, die aber erst bei hehen Pegeln einsetzt.



Unser erster und einfachster Ansatz war, der Digitalaufnahme eine analoge Magnetbandaufnahme voranzustellen. Ein alter Yamaha-4-Spur-Cassettenrecorder war schon vor Jahren billig auf dem Flohmarkt erstanden worden. Je eine Spur für Gitarre und Bass, die anderen beiden fürs Overheadmicro des Schlagzeugs. Die Basedrum wird über die Raum-PA verstärkt, so daß sie auf dem Overheadmicro ausreichend mitaufgenommen wird. Diese vier Spuren werden wir gehabt auf einem Rechner mit zwei Soundkarten digitalisiert, der Gesang kommt anschließend als Overdub dazu.



Die Ergebnisse dieser Versuche sind auf der Downloadseite unter „Demo 09“ zu höhren.

Das Bandrauschen lässt sich relativ problemlos am Rechner entfernen, die Qualität ist nicht berauschend aber schon mal ein gewisser Fortschritt, da der Gewinn durch die Verzerrungsfreie Vollaussteuerung des A/D-Wandlers die Verluste durch die Bandaufnahme überwiegt.

Das Hauptproblem dieser Aufnahmetechnik stellt – neben dem Wunsch nach besserer Qualität – die Beschränkung auf vier Spuren dar.

Der nächste Schritt ist folgerichtig



8-Spur Digitalaufnahmetechnik mit vorgeschalteten Kompressoren